Neben den Füßen sind es in erster Linie die Hände, an denen man als schnellstes anfängt zu frieren. Es kommt also auf die richtigen Handschuhe an, wie z.B. die Quallofil Handschuhe. Hier ein Erfahrungsbericht.
Foto: Quallofil Handschuhe

Nichts ist nerviger und unangenehmer als kalte Finger. Aber spätestens wenn diese dann auch noch durch die Kälte unbeweglich werden, wird es sogar gefährlich. Die Handgriffe sitzen nicht mehr richtig oder die Bedienung von Boltsnaps und Ventilen wird schwerfällig und unsicher.

Wie bereits im Erfahrungsbericht Fourth Element HotFoot Pro Socken geschrieben, bedarf es einer abgestimmten Wärmestrategie. Nur die Hände zu wärmen wird insgesamt nichts bringen, sie richtig zu schützen, ist aber ein wichtiger Baustein in der Gesamtstrategie.

In den ganzen Jahren, in denen ich trocken tauche, habe ich nun schon einige Möglichkeiten getestet:

Baumwollhandschuhe (wie z.B. die bei den blauen Showa 495 mitgelieferten), verschiedene Thinsulate Handschuhe oder welche aus Neopren (auch hier in verschiedenen Stärken).

Thinsulate Handschuhe wärmen relativ gut, haben aber Nachteile sobald sie feucht/ nass werden. Neoprenhandschuhe bieten dagegen auch noch einen gewissen Grad an Isolierung, auch wenn Wasser eingedrungen ist. Für meinen Geschmack hat man in dünnen Neoprenhandschuhen zwar ein gutes Gefühl, aber keinen ausreichenden Wärmeschutz. Bei dicken Neoprenern ist es genau anders herum.

Neue Handschuhe müssen also sowohl ausreichend warm sein als auch ein Mindestmaß an Isolierung und Schutz im feuchten/ nassen Zustand besitzen.

Meine derzeitige Lösung: Quallofil Handschuhe

Bevor ich mir die Quallofil Handschuhe gekauft habe, hatte ich sie schon eine ganze Weile im Auge und verfolgte die fast ausschließlich positiven Erfahrungsberichte in den verschiedenen Tauchforen oder auf Facebook. Schließlich überzeugten diese mich, es zu probieren und sie zu bestellen. Mit 29 Euro sind die Handschuhe im preislich akzeptablen Rahmen, aber sicherlich kein Schnäppchen – aber was ist in unserem Sport schon günstig?

Was ist Quallofil?

Bei Quallofil handelt es sich um eine so genannte Hohlfaser, die sich dadurch auszeichnet, dass diese synthetische Faser im Querschnitt einen oder (wie bei Quallofil) mehrere Hohlräume besitzt. Das Material ist dadurch nicht nur verhältnismäßig leicht, sondern auch gut zur Aufnahme und Abgabe von Feuchtigkeit an die Umgebungsluft geeignet. In den Hohlräumen kann zudem leicht Luft aufgenommen werden, was wiederum wichtig für eine gute Isolierung ist. Aus diesem Grund wird sie verstärkt in Outdoor-Bekleidung oder auch in Thermoschlafsäcken eingesetzt.

Foto: Quallofil Handschuhe

Mein Fazit:

Die Handschuhe liegen eng (aber nicht zu eng) an der Hand, was eine genaue Auswahl der Größe erforderlich macht. Zudem sind sie relativ dick, wodurch nicht nur die Beweglichkeit der Finger ein bisschen leidet, sondern es auch etwas Aufmerksamkeit beim Anziehen, speziell beim Schließen des Handschuhsystems, erforderlich macht.

Warum die Handschuhe ausgerechnet weiß sein müssen, erschließt sich mir nicht. Durch die ständige Benutzung werden sie doch recht schnell schmutzig.

Meiner Meinung nach – jedenfalls für mich – sind die auf Ober- und Unterseite angebrachten Klettverschlüsse absolut unnötig. Ich habe für sie keine Verwendung, ganz im Gegenteil das Hängenbleiben stört eher.

Nun aber zum Tauchen mit den Quallofil Handschuhen: Die Handschuhe liegen gut an der Hand und bieten damit ein angenehmes Tragegefühl. Dieses bereits oben schon angesprochene enge Anliegen führt dazu, dass man trotz ihrer Dicke die Ausrüstung (wie z.B. die Ventile) sicher bedienen kann. Fummelig wird es aber beim Bedienen von kleinen Knöpfen u.ä. wie zum Beispiel an der Fotoausrüstung.

Insgesamt muss ich sagen, dass die Quallofil die wärmsten Handschuhe sind, mit denen ich in Trockentauchhandschuhen bisher im Wasser war. Im Vergleich mit Thinsulate Handschuhen kam bei vergleichbaren Tauchgängen die Kälte erst deutlich später durch. 70 Minuten Tauchgänge bei 4 Grad Wassertemperatur und niedrigen Außentemperaturen vorher und nachher waren kein Problem.

Eine Erfahrung war zwar interessant und wichtig, auf sie hätte ich aber eigentlich lieber gerne verzichtet: Auch nass kann man es in den Handschuhen noch einige Zeit aushalten.

Leider hatte ich aufgrund eines Mini-Loches, welches nur schwer auszumachen war, bei drei Tauchgängen einen Wassereinbruch im rechten Handschuh. Trotz des vollgelaufenen Handschuhs und des am Ende klitschnassen Quallofil Unterziehhandschuhs, konnte ich die Tauchgänge ohne Einschränkungen und ohne steif gefrorene Finger sicher beenden. Einige Jahre zuvor hatte ich bei einem ähnlichen Problem ganz andere Erfahrungen machen müssen…

Alternativen?

Wie seid ihr unter den Trockentauchhandschuhen ausgestattet und welche Erfahrungen habt ihr gemacht?

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