Immer wieder stellen uns Zuschauer, andere Badegäste und Tauchschüler ähnliche Fragen. Aus diesem Grund haben wir hier die 20 am häufigsten gestellten Fragen rund um die Tauchausbildung gesammelt und beantwortet. Los gehts mit den ersten 10 Fragen.
Grafik: Fragen und Antworten

1. Ist Tauchen gefährlich und gib es in Deutschland gefährliche Tiere?

Nein, gefährlich ist Sporttauchen nicht, aber wie bei jeder Sportart gibt es ein gewisses Risiko. Wenn man taucht, dringt man in eine fremde Welt ein, für die der Mensch nicht geschaffen wurde. Deswegen lernt man während eines Tauchkurses nicht nur die Ausrüstung und Tauchtechniken kennen, sondern auch die eigenen Grenzen abzuschätzen und mit bestimmten Situationen besser umzugehen. Und gefährliche Tiere gibt es in Deutschland wohl eher nicht.

2. Macht Tauchen Spaß?

Klar! Sonst würden auch bestimmt nicht so viele Leute diesen Sport betreiben. Wie haben wir es auf unserer Internetseite formulier: “Tauchen ist Spaß und Entspannung, Abenteuer und Aufregung. Tauchen ist wie eine Sucht. Nur eines nie: Langweile. Tauchen ist einfach einzigartig.” Beim Tauchen kann man eine Menge erleben, warme Meere, kalte Seen, flache, tiefe, helle und dunkle Tauchgewässer. Viele unterschiedliche Gegenden, Pflanzen und Tiere, sowie Wracks und andere Überreste wie Gegenstände und Ruinen (z.B. in alten Kiesgruben).

3. Ist es sehr kalt Unterwasser?

Das kommt ganz darauf an, wo und wann man tauchen geht. In deutschen See ist es z.B. von vornherein schon einmal kälter als im warmen Roten Meer. Während man im Meer schon mal auf auf 30 Grad und mehr treffen kann, kann es im heimischen See im Winter auch schon mal fast 0 Grad sein. Dafür gibt es aber die passende Kleidung: Vom kurzärmligen Shorty für warme Gewässer bis zum Trockentauchanzug fürs kalte Nass.

4. Kann ich in Deutschland überall tauchen gehen?

Nein, da viele Seen in Deutschland in Privatbesitz sind und man hier nur tauchen darf, wenn man eine Erlaubnis dazu hat. Oftmals ist dazu eine Anmeldung mit entsprechenden Gebühren verbunden. Es gibt aber auch viele Seen, die in Besitz der Ländern und Kommunen sind und in denen man ohne Anmeldung und ohne etwas zu bezahlen tauchen gehen darf. Auf jeden Fall sollte man sich vorher darüber erkundigen!

5. Sieht man in deutschen Seen überhaupt etwas?

Selbstverständlich. Auch wenn die Sicht Unterwasser sehr unterschiedlich sein kann, von unter einem Meter bis zu mehr als zehn Metern, kann man im Wasser verschiedenste Wasserpflanzen und Tiere entdecken. Um nur einige zu nennen: Krebse, Aale, Barsche, Hechte, Karpfen, Schleie, Welse und viele mehr. Darüber hinaus gibt es in vielen Seen künstlich versenkte Gegenstände wie Boote und in alten Steinbrüchen kann man oft noch zurückgelassene Materialien sehen.

6. Wie lange kann ich mit einer Tauchflasche Unterwasser bleiben?

Das kann man so ohne Weiteres gar nicht beantworten, da es von vielen Faktoren abhängig ist, wie lange man Unterwasser bleiben kann. Zum einen natürlich von der Größe der Flasche und damit vom vorhandenen Luftvorrat. Daneben spielt der persönliche Luftverbrauch eine große Rolle. Erfahrene und fitte Taucher verbrauchen in der Regel weniger Luft. Zum anderen hängt die Zeit auch mit der Tauchtiefe (je tiefer man taucht, desto mehr Luft verbraucht man) und der Art des Tauchgangs zusammen. Hat man einen anstrengenden Tauchgang, weil man z.B. Übungen oder Unterwasserarbeiten durchführt, oder weil man gegen die Strömung schwimmt, steigt der Luftverbraucht.

7. Wie alt muss man mindestens sein? Wie alt maximal?

Ein exakt festgelegtes Mindestalter gibt es nicht. Dies wird von Organisation zu Organisation sowie von Tauchschule zu Tauchschule unterschiedlich empfohlen und gehandhabt. Wir empfehlen als Einstiegsalter mindestens 12 Jahre, besser 14. Es gibt aber auch die Möglichkeit schon früher Tauchen zu lernen. Wir empfehlen vor dem Tauchkurs unbedingt eine gründliche Tauchtauglichkeitsuntersuchung, da sich erst beim Heranwachsen zum Beispiel Lunge und Muskulatur so entwickeln, wie sie fürs Tauchen benötigt werden (Beispiel: Muskulatur fürs Tragen der nicht ganz leichten Ausrüstung). Außerdem sollten sich die Kinder/Jugendlichen klar sein was Tauchen bedeutet, welche Anforderungen es gibt und sie sollten dem Sport mit einem gewissen Respekt begegnen.

Ein Maximalalter gibt es übrigens nicht. Wichtig ist, dass man körperlich und geistig dazu in der Lage ist. Auch eine regelmäßige tauchärztliche Untersuchung ist hier ein Muss.

8. Muss ich unbedingt gut schwimmen können?

Nein. Keiner muss ein Profischwimmer sein, um tauchen zu lernen oder ein guter Taucher zu werden/sein. Wichtig ist, dass man sich einige Zeit problemlos Überwasser halten und eine gewisse Entfernung schwimmend zurücklegen kann. Bei vielen Tauchkursen werden solche Schwimmfähigkeiten in kurzen Tests abgeprüft.

9. Kann ich als Brillenträger/Kontaktlinsenträger überhaupt tauchen gehen?

Selbstverständlich. Beim Tauchen können die Kontaktlinsen grundsätzlich auch weiter getragen werden. Der Nachteil ist hier allerdings, dass sie verrutschen oder verloren gehen können, wenn man z.B. ohne Maske taucht. Viele Tauchschüler tun sich deswegen schwer mit den entsprechenden Übungen. Wenn die Sehschwäche zu stark ist, empfiehlt es sich alternativ Masken mit optischen Gläsern zu verwenden. Solche Gläser gibt es zum Einkleben oder Austauschen zum Teil auch im gut sortierten Tauchladen. Wenn nicht sollte man sich beim Optiker beraten lassen. Angehende Tauchschüler mit (starker) Sehschwäche und/oder Kontaktlinsen sollten am Besten vorher mit dem Tauchlehrer darüber sprechen.

10. Welche Voraussetzungen muss man erfüllen?

Klar ist, dass medizinisch alles in Ordnung sein muss, hier vor allem Lunge und Ohren. Aus diesem Grund ist eine gründliche Tauchtauglichkeitsuntersuchung durch einen qualifizierten Arzt unabdingbar. Außerdem sollte man körperlich fit sein und ausreichend schwimmen können (siehe oben).


Weitere 10 Fragen zur Tauchausbildung beantworten wir im nächsten Teil “20 Fragen zur Tauchausbildung – Wir antworten! Teil 2“. Dann geht es unter anderem um die Tauchtauglichkeitsuntersuchung, die Kosten und den ersten Tauchkurs an sich.

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6 Kommentare

  1. prinzipiell eine SEHR gute Idee von Euch – toller Kommentar zum Kindertauchen – aber leider einiges anderes nicht vollständig oder auch teilweise falsch geschrieben, obwohl es doch recht einfach gewesen wäre, das richtig zu machen

    Wäre cool, wenn ihr die Änderungs-Vorschläge mal überdenkt – dann wäre Eure Information NOCH BESSER!

    Z. B.

    Tauchen in Seen:
    es gelten unterschiedliche Regelungen je Bundesland!

    Gefährliche Tiere in D:
    Gibt es z.B. in der Ostsee: Feuerquallen, Petermännchen

    Schwimm-Fähigkeit:
    Einzelne Verbände fordern es nicht, andere glücklicherweise schon. Wer erst einmal im freien Meer zurückschwimmen musste, weiß genau, warum man halbwegs gut und vor allem ausdauernd schwimmen können sollte! Bei Frage 10 habt Ihr das schon besser beschrieben.

    Gültigkeit der TTU:
    hier fehlt der Hinweis, dass ein Arzt das auch verkürzt ausstellen kann und dafür wird er dann schon einen Grund haben, ist dann also erst mal als GUT einzustufen…

  2. Hallo Timo,

    tut mir leid, meine Antwort hat jetzt etwas länger gedauert als beabsichtigt.
    Um die zweite Frage als erstes zu beantworten: Ja, ich meine hier Tauchen ohne einen Ausbilder, als das selbständige und eigenverantwortliche Tauchen mit einem Tauchpartner, der kein Profi ist.

    Auch bei der ersten Anwort kann ich mit einem “Ja” antworten. Sowohl das eine als auch das andere. Ich finde, dass hier ein Tauchen unter professioneller Begleitung für kurze Zeit bis zu einer Tiefe von maximal 2 Metern durchaus möglich sein könnte. Also nur im Flachbereich ohne irgendwelche Übungen.

    VG, Max

  3. Ich finde, dass Tauchen innerhalb bestimmter Grenzen ab einem Alter von 8 Jahren schon durchaus in Ordnung geht.
    Die Kinder sollten und können hier langsam an die neue Umgebung und Ausrüstung herangeführt werden. Das geschieht ohne irgendwelchen Druck, den man vielleicht als Älterer verspürt, aber auch noch nicht mit der letzten Konsequenz: nämlich dem “freien” Tauchen. Ganz klar muss hier immer ein Profi, sprich Tauchlehrer, dabei sein. Ohne geht es nicht – und wenn es nur die Eltern sind.

    Eine richtige Tauchausbildung sollte dagegen erst später erfolgen. Ob ab 12 oder 14 kann ich dabei persönlich nicht abschätzen. Ich bin kein Mediziner 😉

  4. Ich kann mich dem Lob nur anschliessen. Finde diesen Artikel sehr gelungen, grosses Kompliment auch für die gesamte Internetseite. Echt professionell!

    Eine Anmerkung zum Mindestalter habe ich aber: Ich finde slebst 12 Jahre noch viel zu jung (gut, ihr schreibt ja auch besser 14). Abgesehen vom körperlichen (da glaube ich nicht, dass sie in dem Alter schon richtig entwickelt sind. Wer weiss, was die Tiefe mit der Lunge macht) haben viele in dem Alter doch auch noch gar nicht das Verständnis für die Abläufe und Risiken. Geschweige denn von den Reaktionen aus schwierigen Situationen herauszukommen.

    Ist jedenfalls meine Meinung

  5. Welch ein passender Zufall! Einen Teil der Fragen hat mich nämlich mein Neffe am letzten Wochenende auch gefragt. Der will jetzt unbedingt mit dem Tauchen anfangen – am liebsten sogar sofort am Wochenende mit mir ins Wasser gehen.

    Wirklich gute Idee mit den Fragen! Freue mich schon auf den zweiten Teil. Macht weiter so.

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