Ich möchte hier meinen Eindruck von der Verwendung von variablem V-Blei sowie meine vorangegangene Kaufentscheidung schildern.
Foto: Variables V-Weight

Warum überhaupt Blei?

Verschiedene Teile der Tauchausrüstung erzeugen im Wasser Auftrieb, der durch Bleigewichte ausgeglichen werden muss. Dazu zählen zum Beispiel der Trockentauchanzug und der Unterzieher. Als Sporttaucher kennt man die Befestigung des Bleis an einem Bleigurt oder in dafür vorgesehenen Taschen bei bleiintegrierten Jackets.

Beim Tauchen mit Backplate und Wing, also vor allem im Technischen Tauchen, verwendet man dagegen meistens so genanntes P-Weight (P-Blei), bei Doppelflaschen auch V-Weight (V-Blei). Bleiintegrierte Jackets kommen hier höchstens in Form von separaten Bleitaschen vor, die bei Monoflaschen auf den Bauchgurt gezogen werden. Gegen die Verwendung von Bleigurten spricht erstmal nichts, solange sie gegen Verlust gesichert sind (also unter dem Harness getragen werden).

Was ist V-Blei?

Der Name V-Blei kommt von seiner Form: Das Blei ist entweder aus einem Stück v-förmig gegossen oder besteht aus mehreren kleineren Stücken, die auf einer Schiene montiert werden. Das V-Weight wird entweder zwischen die Schellen der Doppelflaschen geklemmt oder (zusätzlich) auf die Bolzen geschoben. Durch die Backplate wird das Blei zwischen ihr und den Flaschen dann quasi eingeklemmt und kann dadurch nicht verrutschen.

Die Anbringung nahe am Rücken bzw. an den Flaschen hat zum einen den Vorteil, dass man es nicht unabsichtlich verlieren kann und zum anderen, dass es nahe am Schwerpunkt liegt. Dies schont nicht nur den Rücken, sondern sorgt auch noch für eine bessere Lage im Wasser (Trimm).

Warum variables V-Blei?

Auch beim V-Weight möchte man eigentlich nicht auf den Komfort verzichten das notwendige Gewicht an den Tauchgang beziehungsweise die Ausrüstung anpassen zu können. Taucht man im Sommer bei flachen Tauchgängen nur mit einem dünnen Unterzieher, benötigt man in der Regel weniger Blei als vorher. Mit variablem V-Blei kann man nun die nicht benötigten Stücke einfach abmontieren und das System weiter verwenden.

Meine Entscheidung

Aus den genannten Gründen entschied ich mich recht schnell für das variable V-Weight und gegen welches aus einem Stück. Hier stieß ich auf zwei Hersteller: Ein scheinbar selbstgegossenes, welches über ebay verkauft wird, und V-Blei von BerTecSolutions (angeboten u.a. von Divesupport.de). Der Preisunterschied zwischen den beiden Varianten ist enorm: Das Blei von Divesupport kostet gut 100 Euro für 4 Kilo, das von ebay in etwa die Hälfte.

Am Ende überzeugte mich die Verarbeitung des V-Weights von BerTecSolutions. Im Gegensatz zu der anderen Variante ist hier in jedem Bleistück ein Gewinde für die Aufnahme der Schraube eingegossen, so dass diese immer und nach egal wie vielen Malen richtig ins Gewinde greift. Bei dem Bleistück von ebay wird die Schraube dagegen direkt ins Blei geschraubt. Da ich nicht einschätzen kann, wie lange das hält, habe ich mich lieber für die “Deluxe-Variante” entschieden.

Die von mir gekaufte Version ist ideal für die Verwendung mit der Doppel 12 und kann maximal 8 Bleistücke aufnehmen. Mitgeliefert werden 4 Stücke und die Edelstahlschiene.

Foto: Variables V-Weight am D12

Mein Eindruck

Inzwischen habe ich schon einige Tauchgänge mit dem variablen V-Blei gemacht. Es kommt eigentlich immer zum Einsatz, wenn ich mit der Doppel 12 unterwegs bin. An der D7 habe ich es dagegen bisher noch nicht getestet.

Ich bin sehr zufrieden mit dem V-Blei. Die Verarbeitung ist sowohl an der Schiene als auch bei den Bleistücken wirklich gut, scharfe Kanten oder Unförmigkeiten sucht man z. B. vergebens.

Einzig bei der ersten Montage gab es Probleme: Bei der Ausrichtung meiner Schellen ist die Verwendung der Löcher, die für die Durchführung der Bolzen vorgesehen sind, nicht möglich. Die Schiene und das unterste Stück Blei würden ganz knapp auf den Boden aufkommen. Dadurch könnten die Flaschen nicht mehr richtig abgestellt werden. Allerdings ließ sich das Problem für mich zufriedenstellend lösen: Ich nutze dafür jetzt einfach das jeweils darunter befindliche Loch, welche eigentlich für je ein Stück Blei gedacht sind. Ich habe bisher keinen Nachteil feststellen können: Das V-Blei liegt wunderbar zwischen den Flaschen und verrutscht nicht.

Das Tauchen mit dem V-Weight ist deutlich angenehmer als die gleiche Menge auf dem Bleigurt (so wie ich es vorher hatte) tragen zu müssen. Es ist angenehmer für den Rücken und für die Hüfte. Zudem stört der Bleigurt nicht mehr unter der Bebänderung.

Alles in allem also eine gute Entscheidung, die ich nicht mehr rückgängig machen würde.

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4 Kommentare

  1. Auch ich nutze die Bleilösung von BerTec bei meiner D,5 mit weitem Abstand. Jedoch habe ich mir die Montageschiene ausgemessen und mir eine eigene gelasert, weil ich die Flaschenschellen nicht an der original Position habe. Nun passt die Schiene perfekt auf die Bolzen ohne zu wackeln.

  2. Danke für deinen Erfahrungsbericht. Ich stehe im Moment auch vor der Entscheidung ob und welches Blei ich mir kaufe. Ich hatte bisher aber eher an eine Kombination aus P-Weight und nicht-variablem V-Blei gedacht. Hat jemand Erfahrung damit?

  3. Wieder ein guter Artikel, vielen Dank. Ich tauche das V-Blei auch seit einigen Monate und kann deine Erfahrung nur bestätigen. Bei mir passen die vorgebohrten Löscher für die Bolzen gerade so. Ganz ideal ist das nicht.

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