Geräuschlos durch das Wasser schweben. Keine störenden Luftblasen. Sich fühlen wie ein Fisch unter seinesgleichen. Welcher Taucher träumt nicht davon? Alex berichtet in diesem Artikel von seinem ersten Rebreather-Tauchgang.
Bild: Mein erster Rebreather-Tauchgang

Was ist ein Rebreather?

Eine ausführliche Erklärung würde an dieser Stelle zu weit führen, aber was alle Kreislauftauchgeräte gemeinsam haben, ist, dass man bei ihnen quasi “im Kreis” atmet. Das ausgeatmete Atemgas wird nicht wie beim “offenen System” (OC = Open Circuit) in das Wasser abgeatmet, sondern gelangt über einen Schlauch wieder in das System. Es wird dabei in der sogenannten Gegenlunge aufgefangen. Das in der Luft enthaltene Kohlendioxid wird im Atemkalkbehälter (dem Scrubber) gebunden und der metabolisierte Sauerstoff ersetzt.
Dieser chemische Vorgang bewirkt, dass das Atemgas viel effizienter ausgenutzt wird als bei einem offenen System: Es muss also fast nur der verbrauchte Sauerstoff ersetzt werden.

Darüber hinaus gibt es noch weitere große Vorteile eines Rebreathers gegenüber einer “normalen” Ausrüstung:

  • warme Atemluft (Auskühlen des Körpers wird reduziert)
  • feuchte Atemluft (kein trockener Mund mehr)
  • Geräuscharmut (kaum bis keine Luftblasen)

Nachteilig ist bei Kreiseln sicher die aufwändigere Vorbereitung vor dem Tauchgang und die fehlende Möglichkeit mit der Lunge zu tarieren.

Grundsätzlich kann man drei Rebreather-Typen unterscheiden:

  • Geschlossene Kreislauftauchgeräte (Closed Circuit Rebreather = CCR)
  • Halbgeschlossene Kreislauftauchgeräte (Semiclosed Rebreather = SCR)
  • Passiv halbgeschlossene Kreislauftauchgeräte (passiv Semiclosed Rebreather = pSCR)

Eine genaue Unterscheidung würde hier zu weit führen, nur so viel sei gesagt, bei den halbgeschlossenen Geräten wird Atemgas in bestimmten Mengen an die Umgebung abgegeben und muss ersetzt werden.

Bild: Mein erster Rebreather-Tauchgang

Mein erster Tauchgang mit einem Kreislauftauchgerät

Die erste Gelegenheit mit einem Rebreather zu tauchen, bot sich mir im vergangenen Sommer im Kiessee Wegeleben.

Bei dem Gerät handelte es sich um einen Dräger Dolphin, ein halbgeschlossenes Kreislauftauchgerät mit konstantem Atemgasfluss. Der Rebreather kann mit reinem Sauerstoff oder einem von vier Nitrox-Gemischen (32%, 40%, 50% oder 60%) getaucht werden. Konstanter Fluss bedeutet hierbei, dass kontinuierlich Atemgas aus der Flasche in das System abgegeben wird.

Vor dem Tauchgang folgte noch eine letzte Einführung in das Gerät und der Besonderheiten beim Tarieren, sowie einem Check der Ausrüstung. Ins Wasser ging es dann mit einem Nitrox-40- Gemisch (also 40% Sauerstoff).

Aufgrund des geringeren Gewichts im Vergleich zu meinen Doppelflaschen musste ich ungewohnt viel Blei mitnehmen, um den Auftrieb zu kompensieren. Der Gewichtsvorteil hat sich am Ende dann also wieder ausgeglichen. Insgesamt hatte ich dann auch noch zwei bis drei Kilo zu viel in den Bleitaschen.

Im Wasser selbst verlief fast alles reibungslos, ungewohnt war in der Tat nur das fehlende Tarieren mit der Lunge – was ich aus Gewohnheit ein paar Mal erfolglos versuchte. Entschädigt wurde es aber auf jeden Fall durch das angenehme Atmen und das viel leisere Tauchen.

Mein Buddy (mit OC-Sytem) testete bei diesem Tauchgang die Videokamera Intova Sport Pro. Angebracht war die Kamera dabei auf seinem Kopf – was auch die zum Teil wackeligen Aufnahmen erklärt. Durchsetzen wird sich diese Art des Filmens Unterwasser wohl eher nicht. Ein paar Eindrücke von meinem ersten Rebreather-Tauchgang könnt ihr in dem unten stehenden Video auf YouTube sehen.

Eines steht für mich nach diesem Tauchgang aber fest: Es wird mit Sicherheit nicht mein letzter Rebreather-Tauchgang gewesen sein!

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2 Kommentare

  1. Ich hatte Glück, weil der Tauchladen meines Vertrauens mir das angeboten hatte. Schnuppertauchgänge damit führt er aber auch nicht durch.

    Tja, wenn der Preis nicht wäre, dann hätte ich schon längst einen Rebreather 😛

  2. Schickes kleines Video. Kreisel interessieren mich ja auch, habe bisher noch keine Basis gefunden, bei der man die mal Schnuppertauchen kann. weiß noch nicht, ob ich gleich einen ganzen Kurs machen will.

    Vor allem weil die Anschaffungskosten ja doch nicht so gering sind. Da bekommt man teilweise ja einen halben Kleinwagen für. o_O

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