Wing und Backplate

Ein Wing ist beim Tauchen ein Auftriebskörper.

Mit dem Wing durch das Wasser schweben.

Bei einem Wing liegt die Blase, im Gegensatz zu normalen Tarierjackets, komplett am Rücken, wodurch sie auch sehr groß sein kann und gleichzeitig den gesamten Oberkörper für andere Ausrüstung freilässt.

Jacket vs. Wing

Das Jacket ist wohl im Sporttauchbereich am meisten verbreitet. Man kann es in der Tat mit einer Jacket oder einer Weste vergleichen. In diesem Jacket befindet sich eine Luftblase, die sich am Rücken und an der Seite des Oberkörpers befindet. Dies ist auch der größter Unterschied zum Wing, bei dem die Blase ausschießlich am Rücken verläuft. Die ADV-Jackets haben den Vorteil, dass sie an der Oberfläche ähnlich wie eine Rettungsweste funktionieren und man sich entspannt “reinsetzen” kann ohne unterzugehen. Bei einem Wing muss man sich definitiv auf den Rücken legen, da es einen ansonsten kopfüber ins Wasser drücken würde. Ohnmachtssicher sind allerdings auch ADV-Jackets nicht.

Während es bei einem Jacket nur wenige Möglichkeiten zur Individualisierung bzw. Konfiguration gibt, ist man bei einem Wing flexibler (zum Beispiel was das Anbringen von D-Ringen betrifft).

Allgemeines zu Wings

Befüllt wird das Wing genauso wie ein Jacket über einen Inflatorschlauch, der an die primäre erste Stufe angeschlossen ist. Der Schlauch ist im Vergleich zu vielen Jackets aber relativ kurz, damit er nicht herumbaumelt oder mit den Stages in Konflikt kommt.

Die Außenhülle des Wings muss aus einem sehr reißfesten und stabilen Material bestehen, damit es auch Berührungen mit Höhlenwänden oder Teilen von Wracks aushalten kann. Hier hat sich Cordura als gut geeignet erwiesen.

Größe des Wings

Die Größe des Wings sollte nicht zu groß gewählt werden. Zum einen weil sehr große Wings in der Regel schlicht nicht notwendig sind ( und zum anderen, weil diese dann Bungees benötigen, die die Blase zusammenziehen, damit die Luft besser entweichen kann und sie im kaum gefüllten Zustand nicht “herumflattern”. Mit den Bungees besteht allerdings das Risiko irgendwo hängen zu bleiben und bei einem kleinen Leck im Wing die Luft auch noch heraus zu drücken.

Für eine D12 und Stages ist normalerweise ein Wing mit 40 lbs (etwa 18 l) Auftrieb vollkommen ausreichend. 30 lbs (knapp 14 l) reichen für Monoflaschen. Mehr ist normalerweise nicht notwendig. Die Redundanz zum Wing bildet der Trockentauchanzug, eine zweite Blase, wie es sie in manchen Wings gibt, ist nicht notwendig

Bei uns im Einsatz

Bei uns im Einsatz sind das Halcyon Evolve 40 mit Edelstahl-Backplate (für Doppelflaschen), das Hylcyon Eclipse 30 (mit Alu-Backplate für Monoflaschen) und das Hollis SMS 100.

An der Backplate werden Wing, Flasche(n) und Harness befestigt.

Die Backplate ist mehr als nur eine Tragevorrichtung.

Für die Backplate kommen nur stabile Ausführungen in Frage, da an ihr neben dem Harness und dem Wing vor allem auch die schweren Flaschen befestigt werden.

Die Backplate

Deswegen sollten sie aus Edelstahl, Carbon oder Aluminium hergestellt sein. Die Auswahl des Materials sollte dabei aufgrund des benötigten Gewichts erfolgen, denn gerade Edelstahl-Backplates bringen ein Eigengewicht mit. 

Die Backplate ist aber kein gerade Blech, sondern hat in der Mitte eine Falz, die zwischen die Doppelflaschen passt und in die die Schrauben zu deren Befestigung geschraubt werden. Alternativ wird hier der Adapter für die Einzelflasche (STA = “Single Tank Adapter”) montiert. Die Falz hat aber noch einen weiteren Vorteil: Die Muttern zur Befestigung der Schrauben “versinken” quasi in ihr und drücken somit nicht in den Rücken.

Das Harness

An der Backplate wird das Harness, also ein Gurtband, angebracht, mit dem man das Gerät anlegen kann. Zusätzlich zu diesem Gurtband, welches die Gurte für Arme und Bauch bildet, wird noch ein Schrittgurt montiert. Im Gegensatz zum recht steifen Material des Gurtbands, besteht der Schrittgurt aus einem weicheren Material. An den Gurten werden D-Ringe montiert: Einer auf jedem Schultergurt, einer am Schrittgurt vorne und einer hinten sowie mindestens ein D-Ring auf der linken Seite des Bauchgurts. Bei der Anbringungen nach DIR-Regeln, bleibt es bei diesen fünf D-Ringen. Optional kann aber auch auf der rechten Bauchgurt-Seite noch ein D-Ring angebracht werden. An ihnen wird ein Großteil der Ausrüstung befestigt:

  • Schultergurt rechts: Hauptautomat, Hauptlampe, Backuplampe
  • Schultergurt links: Backuplampe, Stages
  • Bauchgurt links: Finimeter, Stages
  • Bauchgurt rechts: ggf. Reel oder Boje
  • Schrittgurt vorne: Scooter
  • Schrittgurt hinten: ggf. Reel oder Boje

Bei uns im Einsatz

Wir verwenden verschiedene Backplate, so zum Beispiel Edelstahl-Backplates und Aluminium-Backplates von Halcyon.